Wir bleiben bunt und wir sind viele!

Masterplan gegen Rassismus - weiterhin aktuell!

 

Ein Beitrag aus dem Jahr 2018!!

Wir bleiben bunt und wir sind viele!

Masterplan gegen Rassismus statt Masterplan zur Migration

Mit Sorge diskutieren wir im EVA die Entwicklungen beim Thema Migration. Wir sind überzeugt, dass viele Menschen in unserem Land, in Europa, weltweit diese Entwicklungen so nicht gut heißen können. Deshalb hier eine Infoliste von Initiativen und Beiträgen, die wir lesens- und unterstützenswert finden. Und wir bitten: Meldet euch zu Wort, mischt euch ein. Wir müssen lauter werden, deutlich hörbar und aktiv!

„ankern statt Zentren“ – Aktion gegen AnkerZentren

Mit der Aktion „ankern statt Zentren“ wollen die Diakonie Hessen und die Evangelischen Kirchen in Hessen ein klares Zeichen setzen gegen Ausgrenzung, Abschottung und Rassismus.

Kritisiert wird die zunehmende Aushöhlung des Asylrechts, die Verhinderung des Familiennachzugs sowie der geplante und teilweise bereits stattfindende Umbau von Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannte „AnkER-Zentren“.

Deutliche Position beziehen die Diakonie und Evangelischen Kirchen in Hessen: Grund- und Menschen rechte gelten für alle. Ein Willkommen 2.0 heißt:

  • Flüchtlinge schnell in Gemeinwesen ankommen und ankern lassen, statt sie lange in Großlagern isolieren,
  • das individuelle Recht auf Asyl erhalten, statt Geflüchtete nach vermeintlichen Bleibeperspektiven sortieren,
  • Angehörige nachziehen lassen, statt Familien trennen

Weitere Informationen, Postkarten, Buttons und Aufkleber findet ihr hier.

 

Bundeszentrale für politische Bildung

„Migrationspolitik im Mai 2018“ – „Was ist in der Migrations- und Asylpolitik im letzten Monat passiert?“

Hier findet frau sehr gut aufgelistet und sortiert viele hilfreiche Fakten.

 

“Solidarität statt Heimat” – ein Aufruf gegen Rassismus in der öffentlichen Debatte

von Institut Solidarische Moderne (ISM), medico international und Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet)

 

Pressemitteilung

Frankfurt am Main, 19.06.2018

“Solidarität statt Heimat” – ein Aufruf gegen Rassismus in der öffentlichen Debatte

Institut Solidarische Moderne (ISM), medico international und Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet) fordern eine klare Positionierung gegen Rassismus und wenden sich gegen eine Politik des Ressentiments. Zahlreiche Personen unterstützen den Aufruf.

Die Initiatoren setzen mit dem Aufruf ein notwendiges Zeichen gegen die zunehmende Polarisierung von rechts in den Debatten um Migration und Asyl. Sie fordern, Rassismus und Entrechtung klar beim Namen zu nennen und eine solidarische und humanitäre Position gegen den Rechtsruck zu verteidigen. Der Erziehungswissenschaftler und Publizist Prof. Dr. Micha Brumlik, die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Naika Foroutan, die Intendantin des Hamburger Theaters Kampnagel, Amelie Deuflhard, der Autor Georg Diez, die Soziologin Prof. Dr. Sabine Hark und weitere Wissenschaftler und Kulturschaffende sind Erstunterzeichner.

„Es ist gegenwärtig kaum möglich, sich zwei Wochen Zeit für eine Initiative wie die unsere zu nehmen – die Talfahrt des Rechtstaates, des Asylrechts und der öffentlichen Debatte erreicht alle drei Tage einen nächsten Tiefpunkt“, so Sabine Hess, Professorin für Kulturanthropologie in Göttingen und Mitverfasserin des Aufrufs. „Wir sehen eine Politik auf dem Vormarsch, die auf Isolation, Ausgrenzung und Abwehr setzt und dabei Menschenrechte und demokratische Grundwerte missachtet. Der aktuelle Asylstreit zwischen CSU und CDU liegt ganz auf dieser Linie: Innenminister Seehofer fordert dabei offen zum Bruch europäischen Rechts auf im rechtspopulistischen Überbietungswettbewerb.“

Stephan Lessenich, Professor für Soziologie in München, ebenfalls Mitverfasser des Aufrufs, zieht folgende Linie von den Bäcker-Aussprüchen eines Christian Linders zur aktuellen politischen Zuspitzung: „In den letzten Jahren hat sich in weiten Teilen Europas ein politischer Rassismus breitgemacht, der die Grenzen zwischen dem konservativen, rechten und faschistoiden Lagern zunehmend verschwimmen lässt. Der größte Erfolg der AfD war nicht ihr Einzug in den Bundestag. Ihr mit Abstand größter Erfolg ist, dass man sich in diesem Land wieder hemmungslos menschenverachtend geben und äußern kann, wie wir es in der Stellungnahme formuliert haben.“

Neben migrations- und asylpolitischen Fragen geht es im Aufruf vor allem darum, an die Willkommenskultur im langen Sommer der Migration anzuknüpfen. Dafür braucht es aber die Konfrontation, so Mario Neumann vom ISM: „Wir erleben seit Monaten eine unerträgliche öffentliche Schmutzkampagne, einen regelrechten Überbietungswettbewerb der Hetze gegen Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten, aber auch gegen die solidarischen Milieus dieser Gesellschaft. Was wir brauchen ist kein Masterplan zur Migration, sondern ein Masterplan gegen Rassismus.“

Dr. Ramona Lenz von medico international bekräftigt ihrerseits: „Ein großer Teil der Gesellschaft erkennt Migration als gesellschaftliche Realität an und ist solidarisch mit Menschen auf der Flucht. Das ist nicht naiv und realitätsfremd. Die Haltung derer, die Demokratie und Menschenwürde verteidigen, muss in der öffentlichen Debatte dringend wieder hörbarer werden.“

Aufruf online: solidaritaet-statt-heimat.kritnet.org

Das Institut Solidarische Moderne (ISM) ist eine Programmwerkstatt für neue linke Politikkonzepte, die über Parteigrenzen hinweg zwischen Politik und Wissenschaft, Zivilgesellschaft und sozialen Bewegungen agiert.

Kritnet ist ein Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung, das an der Schnittstelle von interdisziplinärer, kritischer Wissenschaft und politischen Initiativen und Aktionen arbeitet.

Medico international ist eine Hilfs- und Menschenrechtsorganisation, die sich für die globale Verwirklichung des Menschenrechts auf Gesundheit einsetzt und in ihrer kritischen Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit mit anderen Organisationen und Initiativen zusammenarbeitet.