Die britische Transgender-Autor*in Jo Clifford und #Actout-Schauspieler* Brix Schaumburg waren am 24. November zu Gast im EVA. Neben gut bekannten EVA-Teilnehmer*innen, kamen auch Gäste aus Frankfurter Gemeinden und internationales Publikum zu diesem besonderen Abend mit Lesung, Film und Gespräch, an dem neben Jo Clifford und Brix Schaumburg auch Museumsdirektor Dr. Veit Dinkelaker und Frauenpfarrerin Anne Daur-Lyrhammer teilnahmen.

Wunderbar war es: Selbstverständlich queer und facettenreich, mit ernsten und humorvollen Tönen, offen, persönlich und sehr bewegend. EVA dankt für beeindruckende Begegnungen und diesen besonders schönen Abend.

„The Gospel According to Jesus, Queen of Heaven“

Jesus kommt in unsere Zeit als queere Person. Das Theaterstück „The Gospel According to Jesus, Queen of Heaven“ erzählt biblische Geschichten auf ungewohnte Art und Weise: manchmal irritierend, zuweilen erhellend, aber immer bewegend.

Das Ein-Personen-Stück gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „G*tt w/m/d – Geschlechtervielfalt seit biblischen Zeiten“ im Bibelhaus Erlebnis Museum. Eine deutsche Übersetzung gab es bislang nicht. Schauspieler* Brix Schaumburg von der Theatergruppe "Transparency" (Berlin) nahm die Einladung des Bibelhaus Erlebnis Museums an, das Theaterstück aus dem Englischen zu übersetzen und in einer Online-Performance zu präsentieren. Von der Autor*in Jo Clifford erhielt Schaumburg die Erlaubnis, eine deutsche Queen Jesus zu kreieren. Als Film war diese Performance im EVA zu sehen – mit Lesung und Gespräch.

Das Theaterstück macht Furore

Weltweit in die Schlagzeilen geriet „Jesus, Queen of Heaven“, als eine portugiesische Übersetzung 2016 in Sao Paolo in Brasilien auf die Bühne kam. Darsteller*in Renata Carvalho mit dem Team von Queen Jesus war im Theaterraum und außerhalb Anfeindungen ausgesetzt. Vorübergehend verboten lokale Richter die Aufführung. Diese Verbote wurden schließlich vom Obersten Gericht des Landes aufgehoben.

Übersetzt und gespielt von Brix Schaumburg

Schaumburg ist der erste offiziell geoutete transgender Schauspieler und unterstützt die gesellschaftliche Initiative #Actout, die sich für mehr Akzeptanz und Anerkennung von lesbischen, schwulen und bisexuellen sowie transgender, queeren, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen einsetzt.

Weitere Informationen:  www.bibelhaus-frankfurt.de und

www.efo-magazin.de/aktuelles/jesus-die-himmelskönigin/

Im Religionsunterricht haben Schüler*innen einer 6. und einer 8. Klasse interessiert und engagiert zum Thema Gottesbilder und Menschenbilder geforscht. Ein Highlight war dann der Ausflug nach Frankfurt ins Bibelhaus Erlebnismuseum, zur Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg und ins Evangelische Frauenbegegnungszentrum EVA.

Es folgen Berichte, Bilder und Auszüge aus den beeindruckenden Arbeiten der Schüler*innen.                                   

„Ich glaube, dass nicht jeder Mensch beides ist, sondern entweder m oder w. Und auch glaube ich, dass Gott auch nicht beides ist. Aber ich finde das jetzt nicht so wichtig.“   Schüler*in 6. Klasse

„Ist Gott männlich oder weiblich? G*tt könnte ein Mann, eine Frau oder sogar beides sein oder ein Tier. G*tt kann alles sein. Man weiß es nicht. Es gibt immer unterschiedliche Meinungen, Vorstellungen.“   Elena und Julina (6. Klasse)

Meine Schöpfungsgeschichte – Kreative Arbeiten

"G*tt erschuf Adam, das erste Menschenwesen. Doch obwohl Adam alles hatte, was er zum Leben benötigte, fühlte er sich einsam. Er hatte Tiere, aber diese waren nicht dasselbe. Er sehnte sich nach etwas, das so war wie er. Also versetzte G*tt ihn in einen tiefen Schlaf, so dass er nichts spürte. So konnte G*tt ihm eine Seite entnehmen. Aus dieser Seite schuf G*tt Eva (das Leben) und brachte sie zu Adam. Die Namen Adam und Eva haben einen tieferen Sinn. Adam wurde aus Erde geschaffen, sein Name bedeutet Erde. Aus Adams Seite wurde Eva geschaffen, ihr Name bedeutet Leben. So gab die Erde uns das Leben und wir sollten sie behüten und nicht zerstören.   Joris (6. Klasse)

"Die Menschen: Eines Tages am Ende der Schöpfung hatte G*tt keine Lust mehr, dass nur Tiere im Paradies sind. Er wollte etwas erschaffen, was viel intelligenter ist als die Tiere und das Leben versteht. G*tt erschuf das Menschenwesen. Das Menschenwesen hatte aber keine Lust alleine zu sein. Deshalb schnitt G*tt es in der Mitte durch und es wurde Mann und Frau."   Konrad (6. Klasse)

„G*tt schuf ein Menschenwesen, ADAM. Dieses fühlte sich allein und einsam. Da schuf G*tt Tiere und andere Wesen. Aber Adam fühlt sich immer noch einsam. Da sagte G*tt: „Schlaf“. Da teilte G*tt das Menschenwesen und formte aus der Hälfte EVA."   Emil (6. Klasse)

„Gott schaffte einen Menschen, er lebte schön, aber er war sehr einsam, trotz der schönen Tiere und Pflanzen. Da sagte Gott: „Gut, du wirst bald nicht mehr einsam sein.“ Er nahm eine Hälfte vom ersten Menschen und formte einen zweiten Menschen. Sie waren sehr glücklich und schämten sich für nichts.“   Schüler*innen 6. Klasse

Bibel Museum

Es ist ein schöner Tag und wir laufen zur S-Bahn, wir fahren nach Frankfurt. Um in das Bibel Museum zu kommen, müssen wir über den Eisernen Steg, wir füttern die Möwen und kommen nach 5 Minuten an. Wir schließen die Sachen in Kisten ein und betreten in getrennten Gruppen das Museum.

Die Gruppe von Frau Lyrhammer geht in die Sonderausstellung G*tt m/w/d. Wir sollen uns jeder ein Thema aussuchen und herausfinden, was es mit unserem Ausstellungstitel zu tun hat. Es hat aber leider nicht so viel Zeit gegeben, um noch mehr in der Ausstellung anzugucken.

Die andere Gruppe war in der Zeit in der Dauerausstellung, in die unsere Gruppe danach gegangen ist. In dem ersten Zimmer war ein Boot, in das wir rein gehen konnten. Uns wurde eine Geschichte von Fischern und Jesus erzählt und anschließend Fragen zu ihr gestellt. Danach sind wir in den zweiten Stock gegangen, wo wir mit einer Mühle Korn zu Mehl gemahlen haben. In dem Ausstellungsraum war auch ein Lagerplatz von einer Wanderfamilie, die in ihrem Zelt lebt, aufgebaut. Hier wurden uns was über die Aufgaben, die Frauen und Kinder früher hatten, erzählt; wie z.B. das Wasser von Brunnen in der Wüste zu transportieren.

Nachdem wir alles angeschaut haben, sind wir alles zusammen ins EVA gegangen und haben dort gemeinsam gegessen, es gab Pizza. Nach dem Essen haben wir uns auf den Rückweg zur Schule gemacht.

Danke an Conni und Frau Lyrhammer!!!   Peet (6. Klasse)