Weltweite Kampagne gegen Gewalt an Mädchen* und Frauen*

Orange Days - 16 Tage des Aktivismus

Die 16 Tage des Aktivismus beginnen jedes Jahr am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*, und enden am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember. Die Kampagne der Vereinten Nationen (UNO) zeigt auf, dass Gewalt an Mädchen* und Frauen* eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt ist. Es wird gefordert, dass diese Gewalt – im Kleinen wie im Großen – aufhört und Mädchen* und Frauen* überall auf der Welt sicher und selbstbestimmt leben können.

In diesem Jahr finden in Kooperation mit den Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau digitale Veranstaltungen und Workshops statt.

Zusätzlich zu den verschiedenen Veranstaltungen werden wir gemeinsam alle drei Tage auf Social Media bestimmte Aspekte oder Formen von Gewalt in den Blick nehmen. Warum alle drei Tage? Weil statistisch gesehen alle drei Tage eine Frau in Deutschland durch Femizid ums Leben kommt.

Weiter Informationen unter: @efhn_ev und @eva_frauenzentrum/

Vor einer orangefarbener Wand stehen Sofas in orange und violett. Hinter den Sofas ist der Banner der UN-Women zu der Aktionszeit Orange Days. Es ist das Foyer vom Frauenbegegnungszentrum EVA.
Ein Gruppenfoto von Frauen in Orange gekleidet. Ihre Hände sind eine in einer abwehrenden Haltung. Sie stehen hinter einem Banner. Auf dem steht "Wir sagen nein zu Gewalt gegen Frauen".

Der EVA-Förderverein und das EVA-Team sagen Nein! zu Gewalt an Frauen und Mädchen!

Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen - beginnen die 16 Tage des Aktivismus. Die Orange Days gehen bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschrechte.

Überall auf der Welt sind Mädchen und Frauen vielfältigen Formen der Gewalt ausgesetzt - egal ob zu Hause, im Beruf, auf der Straße oder im Netz. 

Das Bild ist ein Screenshot und zeigt vier EVA-Mitarbeiterinnen hinter einem orangenen Hintergrund.

Gewalt kann viele Formen annehmen, sie kann physisch oder psychisch sein, laut oder leise. Statistisch gesehen erfährt jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Wobei marginalisierte Frauen, also z.B. Frauen of Color, Migrantinnen, queere Frauen, Frauen mit Behinderung oder arme Frauen besonders gefährdet sind. Alle Frauen und Mädchen haben das Recht auf ein angstfreies, selbstbestimmtes und aktives Leben - frei von Übergriffen jeglicher Art!

#schweigenbrechen #OrangeTheWorld #25Nov #IDEVAW #16days #OrangeDays #NeinZuGewaltGegenFrauen #GewaltStoppen #WirGegenGewalt #KeineGewaltGegenFrauen #GegenGewaltAnFrauen #FrauenrechteSindMenschenrechte #StärkerAlsGewalt #StopptFemizide

Die Podiumsveranstaltung Kriegswaffe Vergewaltigung – Sexualisierte Gewalt gegen Frauen in bewaffneten Konflikten in der Evangelischen Akademie in Frankfurt bildet den inhaltlichen Auftakt der Orange Days. 

Immer noch und immer wieder wird in bewaffneten Konflikten Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt. Sie trifft weltweit vor allem Frauen, aber auch Männer und Kinder. In Frankfurt steht eine der sogenannten „Friedensstatuen“, die an sexualisierte Gewalt gegen koreanische Frauen im Krieg erinnert. Ausgehend von dieser Mahnung fokussiert die Veranstaltung Frauen in Konfliktsituationen: in der Ukraine, in Syrien, mit historischem Blick in Südkorea.

Welchen besonderen Schutz brauchen Frauen? Welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Wie werden Traumata bearbeitet und wie kommen Opfer sexualisierter Gewalt zu mehr Recht? Welche internationalen Bemühungen zeigen Erfolge? Nicht zuletzt: was wäre, wenn Frauen in Friedensverhandlungen eingebunden wären und eine feministische Außenpolitik Standard würde?

Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt

Ein Livestream wird eingerichtet.

Zeit: 19:30-21:00.

Kosten: Eintritt frei.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://www.evangelische-akademie.de/kalender/vergewaltigung-als-kriegswaffe/60504/ 

Vom 25. November bis zum 10. Dezember finden Veranstaltungen zu den Orange Days in Kooperation mit den Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V. statt. Der 3. Dezember ist der internationale Tag für Menschen mit Behinderung. Auch in diesem Jahr setzt das EVA einen Schwerpunkt der 16 Tage des Aktivismus auf die Erfahrungen von Frauen und Mädchen mit Behinderung. 

Dazu laden wir am 2. Dezember zu Film und Gespräch zum Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen mit Behinderung ein. Wir sehen uns gemeinsam den Film „Ich auch“, eine Arbeit des Medienprojektes Wuppertal, an. Der Film thematisiert sexualisierte Gewalt unter und gegenüber Menschen mit Behinderung. Für ein anschließendes Gespräch begleitet uns Rita Schroll als Referentin. Sie ist Leiterin des Hessischen Koordinationsbüros für Frauen mit Behinderung im Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband Hessen e. V.

Ort / Zeit: Digital, 19:30 – 21.00 Uhr

Kosten: Wir freuen uns über eine Spende.

Anmeldung: Bis 28.11. unter 069 / 920708-0 oder online.

Kooperation: Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V.

Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V., Frauen in Bewegung e.V. und das Evangelische Frauenbegegnungszentrum EVA bieten gemeinsam den Workshop Ich und meine Grenzen – Grenzen erkennen und setzen an. Ziel des Workshops ist es den eigenen Körper als einen Ort zu erfahren, der Grenzüberschreitungen anzeigt und gleichzeitig eine Ressource darstellt, Verletzungen der eigenen Grenzen zu begegnen. Die Veranstaltung richtet sich an alle FINTA* (Frauen, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans- und agender Menschen) und wird von der Erwachsenenbildung der EKHN gefördert.

Die Veranstaltung findet digital statt und wird zweimal durchgeführt. Alternativ können Sie sich für die Abendveranstaltung um 18:30 Uhr anmelden.

Leitung: Evangelische Frauen Hessen und Nassau e.V, Frauen in Bewegung e.V., Evangelisches Frauenbegegungszentrum EVA

Ort/Uhrzeit: Online, 9:30-12:00 Uhr

Kosten: 10 Euro

Anmeldung unter: https://www.evangelischefrauen.de/veranstaltungen/ich-und-meine-grenzen-grenzen-erkennen-und-setzen-teil-i/  

Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V., Frauen in Bewegung e.V. und das Evangelische Frauenbegegnungszentrum EVA bieten gemeinsam den Workshop Ich und meine Grenzen – Grenzen erkennen und setzen an. Ziel des Workshops ist es den eigenen Körper als einen Ort zu erfahren, der Grenzüberschreitungen anzeigt und gleichzeitig eine Ressource darstellt, Verletzungen der eigenen Grenzen zu begegnen. Die Veranstaltung richtet sich an alle FINTA* (Frauen, intergeschlechtliche, nicht-binäre, trans- und agender Menschen) und wird von der Erwachsenenbildung der EKHN gefördert.

Die Veranstaltung findet digital statt und wird zweimal durchgeführt. Alternativ können Sie sich für den Workshop am Morgen um 09:30 Uhr anmelden.

Leitung: Evangelische Frauen Hessen und Nassau e.V, Frauen in Bewegung e.V., Evangelisches Frauenbegegungszentrum EVA

Ort/Uhrzeit: Online, 18:30-21:00 Uhr

Kosten: 10 Euro

Anmeldung: https://www.evangelischefrauen.de/veranstaltungen/ich-und-meine-grenzen-grenzen-erkennen-und-setzen-teil-ii/ 

Vor einem schwarzen Hintergrund mit orangenen Handabdruck steht in weißer Schrift: "Patriarchale Gesellschaften gehen davon aus, dass es nur zwei Geschlechter gibt. In Kriegen demonstrieren Männer verschärft ihren Besitzanspruch über das vermeintlich schwache Geschlecht. Sexualisierte Kriegsgewalt ist Symbol der Erniedrigung des Gegners, der 'seine' Frauen nicht schützen kann. Als strategische Kriegswaffe wird sexualisierte Gewalt auch zum Zweck ethnisch motivierter Vertreibungen oder Ermordung eingesetzt. - medica mondiale"

Sexualisierte Kriegsgewalt wird international breit verurteilt. In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Resolutionen dazu verabschiedet, etwa die #Resolution1325. Darin verpflichten sich die UN-Staaten seit Oktober 2000 dazu Frauen und Mädchen in Konflikten vor #SexualisierterGewalt zu schützen und gleichberechtigt an Friedensprozessen zu beteiligen. Trotzdem besteht die Gewalt fort und Frauen werden weiterhin zu wenig in Friedensgespräche und Wiederaufbau einbezogen. Sexualisierte Gewalt sollte nicht auf Kriege reduziert werden. Selbst wenn ein Konflikt beendet ist, folgt oft eine lange Zeit der Instabilität. In der Gesellschaft bleibt eine latente Gewaltbereitschaft erhalten. Prekäre Lebensverhältnisse, Korruption und fehlende Strafverfolgung tragen dazu bei, dass viele Menschen weiter von sexualisierter Gewalt bedroht sind. Darum ist es wichtig die Kontinuität in den Blick zu nehmen. Man darf sich nicht nur auf sexualisierte Gewalt als Kriegsstrategie fokussieren, wenn man sie wirksam bekämpfen will. Zum Gesamtbild gehören z.B. Übergriffe von Soldaten an weiblichen Mitgliedern der eigenen Streitkräfte, Bordellbesuche von Soldaten auf Friedensmissionen oder Übergriffe durch Wachpersonal in Unterkünften für Geflüchtete. Und dazu gehört auch die Frage, mit welchem Menschenbild Menschen in Konflikte ziehen. Was für Feindbildern, Ängsten und Unsicherheiten haben sie, und wie kann die Gesellschaft vorbeugen, damit sie sich dadurch nicht auf grausame Weise in Konflikten und Gruppen profilieren müssen. Das ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, der wohl leider noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Dieser Beitrag war nur möglich, weil medica mondiale mit ihren Partner*innen seit langem unschätzbare Arbeit zu diesem wichtigen Thema leistet und entsprechende Ressourcen und Informationen zur Verfügung stellt. Herzlichen Dank dafür!

Vor schwarzem Hintergrund ist in weiß, orange und grün eine Wohnzimmereinrichtung mit Couch, Beistelltisch, einigen Bierflaschen und Fernseher zu sehen. Auf dem Fernseher ist ein oranger Fußball abgebildet. Die Überschrift lautet “Das Bier zum Spiel steigert die Gefahr”.

Wir sind mitten in der Fußball-WM der Männer, einem Sportgroßereignis, dass viele zuhause mit der einen oder anderen Flasche Bier verfolgen. Heute Abend gibt es mit Deutschland gegen Spanien bereits in der Gruppenphase eine hochkarätige Begegnung, die möglicherweise hohe Einschaltquoten liefert. Sowohl Polizei als auch Hilfsorganisationen für Opfer häuslicher Gewalt berichten seit langem, dass die Zahl der Übergriffe in zeitlicher Nähe von großen Sportereignissen, wie eben einer Fußball-WM, stark ansteigen. Wissenschaftliche Studien haben diese Erfahrungsberichte inzwischen bestätigt. Die Kernaussage dieser Studien ist meist, dass in den Stunden nach einem Sportereignis die häusliche Gewalt zunimmt. Und zwar vor allem, wenn der Täter Alkohol getrunken hat.

Eine Grafik des Katapult Magazins, die darstellt, wie sich die Meldung von häuslicher Gewalt bei Siegen bzw. Niederlagen der Englischen Nationalmannschaft vor, während und nach den Spielen entwickelt, jeweils mit und ohne Alkoholeinfluss. Mit Alkohol ist der Anstieg jeweils deutlich größer, ob Sieg oder Niederlage macht insgesamt eher einen geringen Unterschied.

Es gibt dabei verschiedene Faktoren, die beeinflussen, wie stark die Gewalt ansteigt, dazu gehört unter anderem, wann ein Spiel beginnt. Denn daraus ergibt sich, wie viel Zeit nach Ende der Übertragung noch bleibt, um weiter Alkohol zu trinken und das erhöht die Eskalationsgefahr. Diese Gewalt spielt sich vor allem in den eigenen vier Wänden ab. Es handelt sich hierbei also um Gewalt durch aktuelle Partner, nicht durch gewalttätige Ex-Partner. Welchen Einfluss der Ausgang des Spieles auf die Eskalation hat, da gehen die Meinungen in der Forschung ein wenig auseinander. Das der erhöhte Alkoholkonsum beim Zuschauen von Sportereignissen das Risiko häuslicher Gewalt deutlich steigert, ist hingegen weitestgehend Konsens. Bei partnerschaftlicher Gewalt von Frauen gegen Männer wurden übrigens keine signifikanten Veränderungen festgestellt.

Quelle: www.facebook.com/KatapultM

Mehrere Bücher stehen mit dem Buchrücken nach oben auf einer Tischplatte. In der rechten unteren Ecke ist ein oranger Handabdruck. Es handelt sich um folgende Bücher: Meena Kandasamy - Schläge, Patrícia Melo - Gestapelte Frauen, Antje Rávik Strubel - Blaue Frau, Kyrie McCauley - You are (not) safe here [das “not” ist durchgestrichen], Bettina Wilpert - Nichts, was uns passiert und Radka Denemarková - Ein Beitrag zur Geschichte der Freude.

In der Gegenwartsliteratur findet sich aktuell ein Spektrum an Romanen, die (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen aufgreifen und die jeweiligen strukturellen und gesellschaftlichen Kontexte aufarbeiten. Eine kleine Auswahl haben wir euch hier zusammengestellt. Sie behandeln die Thematik auf ganz unterschiedliche Weise: autobiografisch und poetisch, rechtswissenschaftlich, historisch, politisch oder fragmentarisch.

Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund mit einem orangenen Rahmen: “Die Wahrheit einmal auszusprechen ist dabei nicht von Belang. Zwischen ihr und der Welt liegt ein gewaltiger Abstand. Ödes, baumloses Land. Was immer sie sagen wird in einem holzgetäfelten Saal, vor einer Richterin in einer schwarzen Robe; an dieser Ödnis werden ihre Worte nichts ändern. Aber bald wird es keine Möglichkeit mehr dazu geben. Bald wird alles, was im Gutshaus an der Oder passiert ist, ins Dunkel sinken. Es wird für immer zur Dunkelstelle werden, die man aus dem Leben verbannt, einer jener Schatten, die von klein auf das Fürchten lehren. - Antje Rávik Strubel: Blaue Frau”
Mehrere Bücher stehen mit dem Buchrücken nach oben auf einer Tischplatte. In der rechten unteren Ecke ist ein oranger Handabdruck. Es handelt sich um folgende Bücher: Antje Joel - Prügel, Christina Clemm - AktenEinsicht, Veronika Kracher - Incels, Mithu M. Sanyal - Vergewaltigung.

Formen genderspezifischer Gewalt sind gekennzeichnet von strukturellen Machtverhältnissen und patriarchalen Ordnung-sprinzipien. Die Ausprägung und Formen (sexualisierter) Gewalt werden in den Sachbüchern auf unterschiedliche Weise analysiert und beschrieben. Unsere Auswahl gibt Leser*innen einen multiperspektivischen Einblick in gesellschaftliche Analysen mit einem intersektionalen Blick auf geschlechts-spezifische Gewalt sowie kulturwissenschaftliche und juristische Auseinandersetzungen.

Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund mit einem orangenen Rahmen: “Nach den Zahlen des Bundeskriminalamts werden jedes Jahr in Deutschland mehr als 100.000 Frauen Opfer sogenannter Partnerschaftsgewalt. Circa 15.000 Kinder und Jugendliche werden sexuell missbraucht, circa 75 Prozent sind weiblich. Nahezu 9.000 Frauen werden jährlich Opfer von Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen, mehr als 400 Frauen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostiution. Hinzu kommen täglich mehrere Angriffe aus rassistischer, antimuslimischer, antifeministischer oder ansonsten menschenverachtender Motivation auf Frauen. - Christina Clemm: AktenEinsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt.”
Vor einem orangenen Hintergrund sind mehrere Silhouetten von Frauen* und Mädchen* zu sehen, dazu der Text: „Orange Days. 16 Tage des Aktivismus. Gewalt gegen Frauen mit Behinderung“

Vom 25.11. (Tag gegen patriarchale Gewalt) bis zum 10.12. (Tag der Menschenrechte) sind die 16 Tage des Aktivismus - auch Orange Days genannt. Der 3.12. ist der internationale Tag für Menschen mit Behinderung. Deswegen möchten wir uns im Rahmen der #orangedays heute näher mit einem Thema beschäftigen, welches häufig tabuisiert wird.

Eine orange Kachel mit einem blauen Handabdruck, die Überschrift: “Orange Days - 16 Tagen des Aktivismus. Sexuelle Ausbeutung und Frauen*handel”.

Sexuelle Ausbeutung, Frauen*handel, Zwangsprostitution. Heute möchten wir euch einen Überblick über die Definition, die aktuelle Situation von Menschenhandel und Formen sexueller Ausbeutung geben.

Die obere Hälfte der Kachel ist Orange, und untere Schwarz, die Grenze verläuft als Wolkenförmige Welle. Auf jedem Teil ist außerdem ein Frauenkopf abgebildet, oben in Schwarz, unten in Orange. Auf dem orangenen Teil steht in schwarzer Schrift: “Was ist Religionsfreiheit? Das widerspricht meiner (unterstrichen) Religion, daher kann ich (unterstrichen) das nicht tun.” Auf dem schwarzen Teil steht in orangener Schrift: “Was ist nicht Religionsfreiheit? Das widerspricht meiner (unterstrichen) Religion, daher kannst du (unterstrichen) das nicht tun.”

Geistlicher Missbrauch oder Spiritual Abuse kann viele Formen annehmen. Man denkt wahrscheinlich zuerst an die extremen Formen, wie sie z.B. in der Netflix-Doku „Sei lieb – Bete und gehorche“ gezeigt werden. Mit sexuellem Missbrauch, Zwangsverheiratung von Minderjährigen, Manipulation und Isolation der Mitglieder – alles unter Berufung auf göttliche Anweisungen. 

Die obere Hälfte der Kachel ist orange, und untere Schwarz, die Grenze verläuft als Wolkenförmige Welle. Auf dem orangenen Teil steht in schwarzer Schrift: “Was kann Glaube sein? Ich weiß was Gottes Plan für mich (unterstrichen) ist, also tue ich (unterstrichen) das.” Daneben ist ein Labyrinth mit Fußspuren abgebildet. Auf dem schwarzen Teil steht in orangener Schrift: “Was kann Missbrauch des Glaubens sein? Ich weiß was Gottes Plan für dich (unterstrichen) ist, also musst du (unterstrichen) das tun.” Daneben sind zwei offene Hände, über denen ein Kreuz schwebt.

Der erste Impuls wird oft sein, solche Vorfälle von sich wegzuschieben: Das passiert bei anderen, das ist nichts, was im eigenen Umfeld vorkommt. Aber bei geistlichem Missbrauch spielt die Religion oder Konfession keine Rolle, so etwas kann überall vorkommen. Wenn eine Person im Namen der Religion einen anderen unter Druck setzt, dann sollten die Alarmglocken angehen. Doris Reisinger, Theologin und Philosophin, formuliert es so: „Geistlicher Missbrauch liegt immer dann vor, wenn jemand angeblich besser weiß, was Gott von einer anderen Person will, als sie das selbst weiß und sie unter Druck setzt, diesen Willen zu befolgen.“ 

Die obere Hälfte der Kachel ist orange, und untere Schwarz, die Grenze verläuft als Wolkenförmige Welle. Auf dem orangenen Teil steht in schwarzer Schrift: “Wo gibt es Unterstützung? Zentrum Oekumene: Oliver Koch, Weltanschauungsfragen, Tel. 069 976518-42; Verein fundamental frei mit den Instagram Accounts @freikirchen.ausstieg und @glaubensweite” Daneben ist eine Friedenstaube abgebildet. Auf dem schwarzen Teil steht in orangener Schrift: “Bei sexualisierter Gewalt in der EKHN - Stabsbereich Chancengleichheit chancengleichheit@ekhn.de, unabhängige Hilfestellen z.B. Hilfetelefon (08000 116 016), Weißer Ring oder Wildwasser” Daneben ist ein QR Code zu https://www.ekhn.de/ueber-uns/null-toleranz-bei-gewalt.html

Dabei ist egal ob es um das Tragen oder nicht-Tragen gewisser Kleidung, das Konsumieren von Medien, den Umgang mit Menschen außerhalb der Gemeinschaft oder das Erpressen von sexuellen Handlungen geht. Die vom Gesetz zugesicherte Religionsfreiheit endet spätestens da, wo sie mit anderen fundamentalen Freiheiten kollidiert, wie dem Recht auf geistige und körperliche Unversehrtheit. Grundsätzlich gilt, wenn man ein ungutes Gefühl hat und sich in einer Situation nicht wohl fühlt, dann hat das wahrscheinlich seinen Grund. Manchmal weiß der Bauch schon vor dem Kopf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Bei so einem unguten Bauchgefühl kann ein Gespräch helfen, einen besseren Blick auf die Situation zu bekommen. Anlaufstellen hierfür sind z.B. @hilfetelefongewaltgegenfrauen oder @weisser_ring

Orange-melierter Hintergrund, drei Frauenhände in unterschiedlichen Hauttönen recken sich zur Faust geballt über einem Banner nach oben, auf dem Banner steht: “Tag der Menschenrechte” Unter dem Banner steht in schwarzer Schrift: “Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Menschenrecht. Die Selbstbestimmung aller Frauen* und Mädchen* ist Voraussetzung für eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft!”

Seit 1950 wird am 10.12. der internationale Tag der Menschenrechte begangen – dieser Tag erinnert an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen (UNO) verkündet wurde. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Menschenrecht. Gleichzeitig sind weltweit immer noch häufiger Frauen* als Männer* von Armut betroffen, lernen Mädchen* seltener lesen und schreiben als Jungen*, haben Frauen* einen schlechteren Zugang zu medizinischer Versorgung, zu Eigentum, Krediten, Ausbildung und Arbeitsplätzen. Sexualisierte Gewalt, Menschenhandel, Femizide, Verbot bzw. Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, Genitalverstümmelung – brutale Gewalt an Frauen* und weiblich gelesenen Menschen, die tagtäglich begangen wird. Weltweit. Auch in Deutschland. Queere und nicht-binäre Personen sind darüber hinaus weiteren Formen von Gewalt, Diskriminierung und Ausschluss ausgesetzt. Die Selbstbestimmung aller Frauen* und Mädchen*, aller queeren und nicht-binären Personen ist Voraussetzung für eine friedliche und nachhaltige Gesellschaft. Das allein sollte aber nicht die Motivation für ein Ende der Gewalt an Frauen* und Mädchen* sein. Ein Leben ohne Gewalt und Übergriffe ist das Grundrecht eines jeden Menschen – und dieses Grundrecht gilt es für alle Menschen umzusetzen. Jederzeit. Überall.