Nach einem Jahr Krieg in der Ukraine hören wir hier in Deutschland hauptsächlich auf die großen politischen Entwicklungen. Die Geschichten der Menschen werden leiser. Damit diese Geschichten nicht in Vergessenheit geraten, hat Anne Daur-Lyrhammer – Frauenpfarrerin im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum EVA in Frankfurt am Main – sie in ihrem Blog „Soulsisters“ aufgeschrieben. Sie erzählt die Geschichte eines Hilfsangebotes, aus dem eine tiefe Freundschaft entstand, und lässt uns teilhaben an den Erlebnissen rund um Flucht, Ankommen und Heimisch werden zwischen Kiew und Dietzenbach.
In ihrem Blog, den Anne Daur-Lyrhammer gemeinsam mit Nastya und Lena verfasst hat, beschreiben die drei sehr emotional nicht nur die Geschichte der Flucht, sondern erzählen auch vom Ankommen in Deutschland, vom ersten Essen zusammen, von gemeinsamen Festen und ganz einfach vom Sein dürfen. 1858 km von zuhause entfernt beginnen Nastya und Lena sich ein Leben aufzubauen, das ohne Angst sein darf. Die Frauen, über die der Blog „Soulsisters“ schreibt, nehmen uns mit auf ihre Entdeckungsreise – sie erkunden Deutschland mit einem ganz anderen Blick - vergleichen es mit ihrer Heimat. So erfahren Lesende, die viele Dinge für selbstverständlich halten, wie viel Freiheit wirklich im Leben in Deutschland liegt. Für Frauen, für Queer-Personen, für Kinder, für ältere Generationen, für alle Menschen.
Wir erfahren, dass Freundschaft auch ohne gemeinsame Sprache wächst – es bedarf nur Offenheit für einander. Der Rest funktioniert.